Zum Vergleich zwei Artikel, der eine aus August 2009, der andere von gestern. Da Herrn Gedaschko angesichts der 3. Planänderung nicht so recht etwas Positives eingefallen war, bejubelte er nun, dass es endlich einen "verbindlichen Zeitplan" für die Elbvertiefung gäbe. Jetzt ist alles weg, von Beust, Gedaschko, der "verbindliche Zeitplan" und Gedaschkos Konzept "Hafen finanziert Hafen". Weiter so, auch die Elbvertiefung muss noch weg! Da sind wir auf einem guten Weg…
Herr Ahlhaus hat die Elbvertiefung öffentlich zur Chefsache erklärt und steht zwei Monate später damit so dumm da, dass selbst die Hamburger Presse das ausbreitet. Einen Termin kann nun niemand mehr nennen, und was die Nachbarländer und die EU-Kommission zum geplanten – man beachte – "Entwurf" des Planfeststellungsbeschlusses sagen werden, steht in den Sternen. Hinzu kommt jetzt Streit zwischen den beteiligten Behörden, wie weiter zu verfahren sei. Wie sich doch der Ton in den 4 Jahren unserer Arbeit geändert hat. Früher gab man bekannt, heute fordert Herr Karan die Elbvertiefung und bettelt beim Bund um Geld für den Hafen. In Hamburg wird das Geld immer knapper und beim Bund fehlen selbst die 20 Mio. Euro für die Weservertiefung. Die Buhnen im Altenbrucher Bogen werden mit ca. 70 Mio. Euro mindestens dreimal so teuer wie geplant, und dieses Geld stammt aus den für die Elbvertiefung vorgesehenen Mitteln. Es lässt sich also durchaus auch sinnvoll anlegen.
Auch wenn im Altenbrucher Bogen und vor Otterndorf den Spätfolgen der Vertiefungen und sonstigen Maßnahmen für die Großschifffahrt in einem vergleichsweise kleinen Bereich teuer entgegengewirkt wird, so bleiben alle anderen Bereiche bis weit in die Nordsee hinein erhöhter Erosion und Sedimentation ungeschützt ausgesetzt. Eine dieser Spätfolgen ist die fortschreitende Verlandung des Watts zwischen dem Festland und Neuwerk als Folge des vor 47 Jahren erbauten Leitdamms. Es siedeln sich bereits – wie von mir vorausgesagt – dort die ersten Grünplanzen an. Irgendwann ist Neuwerk dann keine Insel mehr, denn niemand wird den Verlandungsprozess aufhalten können, solange der Leitdamm besteht. Für den Tourismus, der hier nach der Landwirtschaft zweitgrößter Arbeitgeber ist, wird sich das sicher nicht positiv auswirken.
Nun, was die Elbvertiefung betrifft, so ist die Zeit auf unserer Seite. Was aber die Spätfolgen der Vergewaltigung des Flusses für die Großschifffahrt betrifft, ist es umgekehrt,