In Olaf Scholz‘ Poker um die Elbvertiefung mutmaßt das Hamburger Abendblatt: "Und es ist auch hartes Verhandeln nötig, da sich das Nachbarland Niedersachsen noch immer gegen die Elbvertiefung sperrt – aber einen zügigen Anschluss seiner A 26 an Hamburg möchte."
Wer immer diesen Hintergedanken der Springer-Redaktion gesteckt hat, interessant ist er durchaus, denn: "Schon vor der Wahl hat Olaf Scholz klar auf die umstrittene Elbvertiefung gesetzt. Nur: Planung und Genehmigung sind vor allem Sache des Bundes. Daher kommt es für Scholz darauf an, sich genügend Gehör auf dem Berliner Parkett zu verschaffen. Zumal dort mit Enak Ferlemann im Bundesverkehrsministerium ein CDU-Mann sitzt, in dessen Wahlkreis Cuxhaven der Widerstand gegen das Projekt groß ist. Politisches Geschick ist gefragt, um die von der Hafenwirtschaft geforderte Vertiefung zu erreichen."
Eines ist klar: Durch den (übrigens ebenfalls umstrittenen) Bau der A26 verliert der Hamburger Hafen vermutlich Lieferverkehre an die niedersächsischen Häfen. Beide Großprojekte machen zusammengenommen keinen großen Sinn. Vielleicht fällt auch in Berlin der Groschen langsam mal…