Das stille Drama an der Tideelbe

Liest man sich die Beweissicherungsberichte durch, ist alles im Rahmen der Prognosen und völlig unbedenklich. Wer sich aber an der Elbe auskennt, dem sind die Veränderungen nicht entgangen. An wenigen Stellen aber ist die Veränderung so gravierend und augenfällig, wie bei der Unterhaltungsbaggerung. Da inzwischen ein ausreichender Vergleichszeitraum ausgewertet werden kann, ist der Vergleich aussagekräftig. Erwartungsgemäß ist die Baggermenge wie schon bei den vorangegangenen Vertiefungen deutlich weiter angestiegen, und zwar um satte 45 %. Auch der Tidal-Pumping-Effekt, also die Verstärkung des elbaufwärts gerichteten Sedimentstroms war nicht prognostiziert. Die Unterhaltungsbaggerungen in Hamburg haben sage und schreibe um 187 % zugenommen, während es zwischen Hamburg und der Nordsee "nur" 20 % waren.


Was in der Fahrrinne und den Wirtschaftshäfen an Sediment sofort wieder entfernt wird, bleibt in anderen Bereichen wie wertvollen Flachwasserzonen und Sportboothäfen liegen und führt zur Verlandung bzw. Kostenexplosion für die kleinen Häfen. Der Gesamtschaden ist unabsehbar. Aber die Anrainer Schleswig-Holstein und Niedersachsen schauen weg, anstatt die Belange der Wasserwirtschaft und Landeskultur zu wahren. Das Land hätte ja gar nichts machen können, lässt Ministerpräsident McAllister verlauten und der Cuxhavener Landrat Bielefeld leistet ihm Schützenhilfe. Es würde nicht um politische sondern um rechtliche Fragen gehen.

Ja eben! Deshalb hätten die Länder das Einvernehmen nicht nur ablehnen können, sondern es ablehnen müssen! Wenn die Versalzung eines riesigen Grundwasserkörpers keine Beeinträchtigung der Wasserwirtschaft ist, was denn dann.

Baggermengen erheblich gestiegen
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